Statement on Initiative Musik

18.07.2010, 12:23

Here´s our statement why taking money from Initiative Musik, gemeinnützige Projektgesellschaft mbH.

Offizielles Statement zur Förderung durch Initiative.Musik

Die Initiative Musik ist eine gemeinnützige privatwirtschaftliche Organisation, die Finanzmittel auf Beschluß des Bundestages erhält und nach eigenen Maßstäben verteilt. Die Aussage "Geld vom Staat" wäre somit falsch.

Karl Kraus hat mal gesagt, ihn störe an seinen Lesern, dass sie dumme Fragen stellen. Vielleicht lässt sich das auf Musikhörer übertragen.

1. Dass (alternative) Kultur auf Förderung angewiesen ist, ist eine Schande. Dass umgekehrt Subventionsmöglichkeiten existieren, ist toll, eben weil man objektiv darauf angewiesen ist. Sich unter diesen erstmal nicht änderbaren Bedingungen solcher Unterstützung zu bedienen ist völlig okay. Du sagtest ja selber schon: auf die Stiftungen, deren Kohle man bekommt, bezieht man sich ohnehin instrumentell (und umgekehrt).

2. Das ist eine materielle Frage. Würde es eine moralische Frage sein, wäre das Resultat, weder Geld vom Staat, noch von sonstwem annehmen zu dürfen ? ist ja schließlich alles Geld, furchtbar unemanzipatorisch, korrumpierend usw. Das ist doch aber Quatsch: Bafög, Hartz IV usw. zu kassieren bedeutet nicht, dass ich den, der es mir auszahlt, toll finde. Derjenige, der es mir auszahlt, ist nämlich letztlich auch dafür verantwortlich, dass ich darauf angewiesen bleibe. Wie soll ich mich da entscheiden? "Moralisch" entscheiden hieße hier: Verzicht; und damit schade ich einzig mir selbst. Zynisch gesagt: Wenn man im Gesamtübel schon mitmischen muss, ist es ein kleiner Trost, dass man dafür nicht komplett selbst aufkommen muss.

3. Die einizige wichtige, meinetwegen "moralische" (eigentlich aber politische) Frage ist, wozu man die eingeworbenen Fördergelder einsetzt, und da kann man speziell unterm durchschnitt überhaupt keinen Vorwurf machen. Die inhaltliche Positionierung schließt eine tatsächliche Vereinnahmung doch aus. Dass unterm durchschnitt letztlich, ganz abstrakt, auch ein "Werbeträger" für dt. Musik ist ? wen stört das denn? Eigentlich ist doch alles, was in D. produziert wird, "Werbung" für den Standort, wertvoll für den Fiskus und förderlich für die Konkurrenz. ? Es kann dabei eine gute Methode sein, möglichst schlechte Werbung zu liefern, und unterm durchschnitt wie auch I Can´t Relax In Deutschland ist für Deutschland ganz sicher nicht imagefördernd.

Eine Rechtfertigung, die ans Grundverständnis meiner Projekte reicht, erübrigt sich. Wem das nicht passt, der kann sich ja einfach von uns und unseren Projekten wie I Can´t Relax In Deutschland distanzieren.

Andreas, unterm durchschnitt




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